Nun, die israelische Justizministerin und Ultrarechte Ayelet Shaked ist zweifelsohne eine schöne Frau. In Israel wird sie auch gerne als „das schöne Gesicht des Teufels“ oder „das schöne Gesicht des Faschismus'“ genannt. Daß die politische Partnerin von Naftali Bennett, mit dem sie vor kurzem aus der Siedlerpartei ausgestiegen ist und eine neue Partei gegründet hat („Die neue Rechte“), mit Liberalismus nicht allzu viel anzufangen weiß, hat sie oft genug in ihren Reden und in ihren politischen Entscheidungen bewiesen. Nun, im aktuellen israelischen Wahlkampf, der schmutzig, sehr, sehr schmutzig ist, hat Shaked einen „ironischen“ Wahlkampfspot gedreht. Sehen Sie ihn hier:
https://www.youtube.com/watch?v=kLlnZGj83vM
Sie versucht also ironisch mit ihrem Aussehen und ihrem Hang zum Faschismus zu spielen. Als ob es nicht stimmen würde. Wobei man im Hintergrund und am Ende immer wieder Hinweise auf ihre Pläne bezüglich des Obersten Gerichtes hört und sieht. Sie will nämlich, wenn sie wieder Justizministerin werden sollte (und die Chancen stehen nicht schlecht), dem Obersten Gericht das letzte Wort als letzte Instanz wegnehmen. Die Richter sollen keinerlei Möglichkeiten mehr haben, Gesetze, die das Parlament beschlossen hat, aufzuheben. Die Knesset könnte mit einer einfachen Mehrheit von 61 Stimmen (das israelische Parlament hat immer (!) 120 Sitze) die Beschlüsse des Ob.Ger. wieder aufheben.
Während Netanyahu den schmutzigsten Wahlkampf in seiner Karriere führt, euphemistisch gesagt: den machiavellistischsten Wahlkampf, während man befürchten muß, daß ein wiedergewählter Netanyahu ein Gesetz durchpeitschen wird wollen, das es unmöglich macht, daß ein amtierender Premier angeklagt werden kann (drei Anklagen drohen ihm!), könnte Shaket der israelischen Demokratie den Todesstoß versetzen.
Ich traf heute die Repräsentantin einer der größten US-jüdischen Organisationen in Israel. Sie gab sich optimistisch: „Mach Dir keine Gedanken“, meinte sie lachend, „es wird auf alle Fälle die letzte Amtszeit Bibis werden. 2023 ist alles vorbei!“ Genau, dachte ich, 2023 könnte alles vorbei sein.
2 Gedanken zu „Fascism – Das betörende Parfum“
Ein bloeder Artikel, der aufzeigt dass Schneider keine Ahnung hat. Nach fast drei Jahrzehnten iudikativer Oligarchie, welche sich die Herrschaft ueber das Waehlervolk mittels gerichtlichem Aktivismus selbst zugesprochen hat, hat endlich ein Justizminister den Mut dazu gefunden, der zuegellosen Selbstverherrlichung des Obersten Gerichtshofs ein Ende zu setzen
Werbung spielt mit Leidenschaften, weckt Leidenschaften, reizt, provoziert…
Es ist Säbelrasseln vom feinsten, wenn die Justizministerin sich mit „Fascism“ besprüht und den Duft Demokratie nennt. Die vermeintliche „Ironie“ will dem Begriff den Stachel ziehen, seine Merkmale bis zur Unkenntlichkeit verunglimpfen, um Hindernisse auf dem Weg zu einem jüdischen Staat nach Sheked & Co. aus dem Weg zu räumen. Was nicht treffend benannt werden kann, existiert nicht mehr. Faschismus bedient sich genau dieses Mittels.
Ja, es verheisst nichts Gutes, wenn kein anderer als die schöne Justizministerin Ayelet E.? Shaked höchstpersönlich so unverhohlen diesem Begriff den Sinn nimmt – und ihn damit der Kraft beraubt, das Ungute zu benennen, dessen Legitimation sie anstrebt. Im Wahlkampf und zu Purim ist alles erlaubt (?)