Es ist jedes Jahr das Gleiche: Irgendwann beginnt der Winter in Israel – und dann kommen Stürme mit Regen aus Kübeln. Das ganze Land bricht dann gleich zusammen. Die letzten drei Tage hat es auch in Tel Aviv nonstop geschüttet. Der Ayalon, die Stadtautobahn von Tel Aviv, wurde für Stunden gesperrt, weil sie überschwemmt war, in anderen Straßen fuhr man durch Seen hindurch, weil die Abflüsse stets überfordert sind, wenn’s so regnet.
Und natürlich regnete es auch in meine Wohnung hinein. Der Regen kam von der Decke, die feucht war und sozusagen „durchnäßte“, aber auch durch Fenster und Türen drang Wasser ein. Ich war also mehr als beschäftigt, die Möbel zur Seite zu schieben, Kübel aufzustellen, Handtücher auszulegen. Und denken Sie nicht, daß ich in alten Gemäuern wohne, wo man das geradezu erwartet. Ich wohne in einem verhältnismäßig neuem Haus. Aber das heißt hier nichts. Gebaut wird… naja, man will’s gar nicht genau wissen…
Mit wem ich auch immer gestern telefonierte, jeder hatte dasselbe Problem. Es ist ärgerlich und macht Mühe, aber irgendwie ist es auch wahnsinnig komisch. Ich kenne solch durchnässten Wohnungen auch aus Griechenland, Süditalien oder Südfrankreich. Irgendwie kapieren die Mittelmeer-Staaten nicht, daß trotz 10 Monate Sonne im Jahr, es eben irgendwann auch regnet und zwar heftig…
Und so ist klar, daß im nächsten Jahr dasselbe wieder geschehen wird. Nachdem man die Schäden dieses Jahres notdürftig beseitigt hat – natürlich erfolglos. Das weiß auch jeder… Was man tun kann? Noch mehr Hand- und Badetücher auslegen. Und Kübel 🙂
2 Gedanken zu „Unter Wasser“
Ja, das gleiche Phänomen kenne ich auch aus Spanien. Auf der kanarischen Insel La Palma kommt auch überall das Wasser durch, wenn es mal so richtig regnet. Was eben im Winter, wenn wir regelmäßig dort zu Weihnachten sind, immer mal passiert. Einmal hatte uns ein Wirt von einem Restaurant erzählt, dass er sich zu Weihnachten Regen gewünscht hatte, weil Im Dezember immer noch alles knochentrocken war. Sein Wunsch wurde erfüllt. Mit dem Ergebnis, dass an Heiligabend ein kleiner Bach durch sein Restaurant floss. Was aber niemanden wirklich gestört hat. Auch die Unterkünfte können dann etwas nass werden. Aber meist scheint ja am nächsten Tag wieder die Sonne und alles trocknet. Also alles kein ernsthaften Problem…;-)
Dafür dürfen wir uns, nur sechs Tage später, am heutigen Sabbat, auf 23°C unter einem tiefblauen Himmel über Tel Aviv/Jaffo freuen.