Der Kampf geht weiter

Heute ist ein interessanter Tag. Die Nachrichten, die in Israel die Runde machen, haben mit der Hamas zu tun. Die israelische Zensur hat verboten, die Gesichter derjenigen Israelis zu veröffentlichen, die an dem gescheiterten, geheimen Kommando in Gaza angeblich beteiligt waren. Die Hamas hat die Fotos heute allerdings veröffentlicht. Der Grund für die scheinbar „unnötige“ Zensur ist, daß – laut Militärkreisen – die Hamas im Augenblick zu verstehen versucht, was die Aufgabe der Kommando-Einheit war. Insofern sollen israelische Medien auf keinen Fall irgendetwas veröffentlichen, was der Hamas helfen könnte, eben auch nicht die Gesichter, die die Hamas schon vorgestellt hat. Denn – so heißt es in der Begründung weiter – man will der Hamas keine Möglichkeit geben herauszufinden, ob diese Personen tatsächlich beteiligt waren oder nicht.

Attentate verhindert

Und gleichzeitig wurde bekannt, daß der Inlandgeheimdienst Shin Beth, Attentate der Hamas innerhalb Israels, also innerhalb der Grünen Linie, verhindern konnte. Die Islamisten sollen im Westjordanland Leute ausgebildet haben, Bomben zu bauen, um dann nach Israel eingeschleust zu werden. Informationen seien u.a. über einen Krebspatienten und seine Schwester weitergeleitet worden, die aus Gaza stammten und denen Israel die Erlaubnis gegeben hatte, in israelischen Krankenhäusern behandelt zu werden.

Als Ziel für die Attentate waren belebte Orte vorgesehen: Shopping Malls, Restaurants, Hotels, Bahnhöfe usw., natürlich.

Israelische Politiker drohen

Unterdessen sind einige israelische Politiker dabei, zumindest verbal die Lage ebenfalls zu eskalieren, Drohungen, man werde „bald“ einmarschieren und der Hamas den Garaus machen, kommen im Augenblick ziemlich häufig vor, wenngleich klar ist, daß Netanyahu genau das nicht will. Nur wie lange noch?

Der aktuelle Waffenstillstand ist ziemlich wackelig. Und es scheint, daß beide Seiten nicht wirklich „glücklich“ sind mit der Situation so wie sie ist und daß vor allem die Hamas die Lage eskalieren will. Sie ist in Bedrängnis, finanziell und politisch, sie braucht dringend einen Erfolg und vor allem eine Lösung für die katastrophale humanitäre Lage in Gaza.

Falsche Einschätzung

Aus Erfahrung weiß ich, wie schnell so eine Eskalation kommen kann. Wir haben das oft genug erlebt. Das können gezielte Provokationen sein, oder solche, die schief gehen und mehr Schaden (will heißen: Tote und Verletzte) anrichten, als eigentlich beabsichtigt worden war. Oder aber eine der Seiten schätzt etwas falsch ein, reagiert falsch und schon befinden wir uns mitten im Krieg.

Im Winter gibt’s keinen Krieg? Oder eben doch…

Man kann sich nicht einmal darüber hinwegtrösten, daß jetzt die Regenzeit begonnen hat, da in Israel die Kriege normalerweise im Sommer stattfinden. Aber der erste Gaza-Feldzug 2008/09 begann im Dezember und zog sich bis 18. Januar hin. Einen Monat lange. In Ruhe zurücklehnen angesichts der Jahreszeit, können sich die Menschen nicht wirklich. Und die Regenzeit wird die Lage der Menschen in Gaza noch verschlimmern – auch das könnte eine Rolle spielen bei den Überlegungen der Hamas, wie man militärisch oder politisch weiter vorgehen will.

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