Gaza – Berlin: neue deutsche Nahostpolitik?

Liebe User, eine genauere Analyse der Ereignisse in und um Gaza werde ich in den nächsten Tagen nachliefern. Im Augenblick hat mich – einmal mehr – etwas besonders bewegt, was sich durch den starken Kontrast Gaza – Tel Aviv – Berlin wieder einmal verdeutlicht hat.

 

Unterschiedliche Realitäten

Vor drei Tagen war ich noch in Tel Aviv, mein Handy surrte nonstop von den Alarmangaben der einfliegenden Raketenagriffe aus Gaza. Ich sprach mit Freunden auf beiden Seiten, man sah die Nachrichten, es herrschte ein bißchen Kriegszustand, wenngleich in Tel Aviv das Leben normal weiterging. Aber alle waren dennoch angespannt, die Kämpfe waren intensiv, sehr intensiv und jeder wußte, daß es plötzlich außer Kontrolle geraten könnten.

Man ging ins Bett mit Raketenalarm und wachte damit auch wieder auf. Und wartete gleich noch drauf, ob es echten Raketenalarm in Tel Aviv geben würde, die Hamas hatte es angedroht und jeder wußte, daß damit eine gewisse Grenze überschritten würde, daß dann ein richtiger Krieg wohl unvermeidlich würde?

 

Das „Glück“ einen Raketenangriff erlebt zu haben

Am nächsten Morgen dann: Waffenstillstand. Schlagartig ist wieder „Normalität“ da – nun ja, was man so Normalität nennt. Und wenige Stunden später bin ich in Berlin – und frage mich, wie ich am nächsten Tag bei einer Veranstaltung zum Thema Nahost im Bundestag so ein wenig die Atmosphäre vermitteln kann, wie sich die Menschen in und um Gaza gefühlt haben.

Natürlich geht das nicht. Es bleibt für alle Beteiligten, inklusive den Politiker, zu abstrakt. Man hört ihnen zu bei dem Versuch eine neue Nahostpolitik Deutschlands zu formulieren und merkt als jmd., der „von dort“ kommt, daß sie über etwas reden, was ihnen nicht vertraut ist, nicht unter die Haut geht. Aber: Wie auch? Wenn Politiker aus Deutschland nicht „das Glück“ hatten, während eines Anschlags oder eines Raketenangriffs dabei zu sein, wenn sie nie innerhalb Gazas waren, wenn die Luftwaffe zuschlägt, dann können sie ja gar nicht wissen, wie sich das anfühlt. Man kann sie dafür nicht kritisieren.

 

Neue deutsche Nahostpolitik?

Aber was mir auffiel: allmählich scheint sich auch bei einigen deutschen Politikern durchzusetzen, daß es keine Zwei-Staaten-Lösung geben wird. Vor allem: Daß es niemanden gibt, mit dem sie jumgesetzt werden könnte. Und das nicht nur auf israelischer Seite, sondern sehr wohl auch auf palästinensischer. Beginnt da ein Umdenken? Werden wir in 5 Jahren eine neue deutsche Nahostpolitik erkennen können? In 10 Jahren eine neue EU-Politik (falls die EU bis dahin noch existiert)?

Es war spannend zu hören, daß ein Politiker der CDU und einer der FDP durchaus offen darüber sprachen, daß Palästinenser endlich mal aufhören sollten, sich immer nur als Opfer darzustellen, das sei inzwischen nicht mehr erträglich oder gar zielführend. Interessante Entwicklung. Vielleicht im Augenblick nur bei ein paar wenigen Bundestagsabgeordneten, aber vor einigen Jahre noch undenkbar…

So…. jetzt geht’s weiter… Und wg. Gaza – bitte Geduld. Da kommt noch was. Auch was über dieses sensationelle Instagram-Ding… Der absolute Wahnsinn! Nur soviel schon: GROSSARTIG!

Was genau das ist? Geduld 🙂 Savlanut.

 

 

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